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Der 1. Satz "In der Kathedrale" wird durch einen feierlichen Choral eröffnet. Seine Melodie stützt sich aufeine chromatische abwärts geführte Ba°linie. Dieser sechstaktige Ba° wiederholt sich viermal und gewinntdie Bedeutung eines "basso ostinato". Die Mittelstimmen harmonisieren den Baß auf überlieferte Art mitviel Liegestimmen und geringem Bewegungsaufwand. Bei der ersten Ba°-Wiederholung variieren Triolen-Figuren das Thema, bei der zweiten Wiederholung kommt es zu einer Verdichtung in Sechzehnteln.Der dritte auf vier Takte verkürzte Abschnitt steigert den Choral zu einem Dur-Höhepunkt. Danach beschlie°tdas Thema als Reprise den atmosphärisch dichten, dunkel gefärbten Satz.Der 2. Satz "Begegnung auf einem Fest" (Gigue) fließt in leichter, tänzerischer 6/8-Bewegung dahin. Die geschmeidige Melodie stützt sich auf langsam bewegte, hohle Quintklänge. Während der Tanzsatz zunächstmit einer regelmäßigen achttaktigen Melodie beginnt, findet er seine Fortsetzung in unregelmä°ig geformtenTaktgruppen. Der längere Mittelteil verfestigt die melodische Bewegung zu einem zentralen Quintton, der alsAchse drei°igmal als ostinater, eintaktiger Rhythmus wiederholt wird. Das melodische Geschehen verlagertsich dagegen, aperiodisch gestaltet, in die Mittel- und Unterstimmen.Der 3. Satz ºDas Zauberschlo°º schreitet im gravitätischen Rhythmus einer Pavane. Über ruhigen, quintverstärkten Bassgängen entwickelt sich eine Melodie mit Schwerpunkten auf der zweiten Zähleinheit, wie ineiner Sarabande. Der Reiz liegt in den melodiebegleitenden, schimmernden Mischklängen, die sich einerklaren Definition entziehen. Der Mittelteil kontrastiert mit einer ostinaten, spiegelbildlich angelegtenVierton-Begleitfigur.Der 4. Satz ºDie Eroberungº basiert auf einem energischen, martialischen Rhythmus, vorgetragen vonallen Schlaginstrumenten und mehreren Bläserregistern, in die hinein eine auffordernde Melodie ruft.Das Stück kulminiert abschlie°end in purem Rhythmus.IV ZusammenfassungDie kurze Suite führt durch neugierig machende Überschriften der vier Sätze in eine andere als die heutigeWelt. Der Komponist verwendet barocke Tanzformen wie die schnelle Gigue und die ruhige Pavane; erbedient sich der Technik der Ba°variationen; er nützt harmonische Quart-Quint-Klänge, wie sie für mittelalterliche Musik charakteristisch sind; er wendet häufig das Mittel des Ostinato für melodische oderrhythmische Motive an. Und dennoch handelt es sich nicht um historisierende, sondern um Musik unsererZeit; dafür zeugen vor allem die klangfarblichen Mischklänge des dritten und die rhythmische Energiedes vierten Satzes. In der kurzen Aufführungszeit von nur acht Minuten wird eine reichhaltige undkontrastreiche Szenerie ausgebreitet. Unsere Orchester, die gewohnt sind, Musik zu spielen, deren konventionelle Tonsprache meist gleichbleibt, werden bei Wollmann für ihre Anstrengungen durch den Gewinn an neuer, subtiler musikalischer Ausdruckskraft belohnt.

 

 

Aus einer Sage...

Artikelnummer: 1919
98,00 € Standardpreis
61,90 €Sale-Preis
inkl. MwSt. |
  • Komponist/Arrangeur Th. Wollmann
    Verlag Schorer
    Spielzeit 8:30 min
    Schwierigkeitsgrad 4
    Zustand Notizen
  • Hörbeispiel https://youtu.be/UUWSLNLdeX4
    Probestimme  
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